Audi ist einer der Vorreiter beim autonomen Fahren, auch international. Und jetzt ermöglichen sie zum ersten Mal Stufe 3, als erster Hersteller überhaupt. Beeindruckend!
Auf der Armaturentafel am linken und rechten Rand des Displays erscheinen weiße, blinkende Lichtstreifen. Sie rahmen die Nachricht ein: „Staupilot verfügbar“. Auch die silberne Taste auf der Mitteltunnelkonsole beginnt zu leuchten; sie trägt die Aufschrift Audi AI – für Audi Intelligence. Simon Ulbrich drückt die Taste, nimmt seinen Fuß vom Gas, die Hände vom Lenkrad – und ich bin mittendrin in einer neuen Ära. Mein Bis-eben-noch-Fahrer sagt: „Wir sind jetzt im pilotierten Modus. Wollen wir einen Film schauen? Oder Fernsehen gucken?“
Zum ersten Mal in der Geschichte des Automobils kann der Fahrer seinen Blick vom Geschehen auf der Straße abwenden – und sich etwa Beschäftigungen zuwenden, die das bordeigene Infotainmentsystem in der Mittelkonsole unterstützt: im Internet surfen, Mails schreiben, Filme gucken. Simon Ulbrich muss sein Fahrzeug nicht überwachen, wir dürfen uns ganz auf den Staupiloten verlassen. Seitdem er aktiviert ist, leuchtet die AI-Taste grün. Und das Display zeigt, vereinfacht dargestellt, unser eigenes Auto auf der Straße.
Egal, dass neben mir am Seitenfenster ein haushoher Sattelschlepper auftaucht: Die Fahrt fühlt sich schlichtweg gut an. Der Staupilot steuert uns über die mittlere Fahrspur, er fährt an, beschleunigt, bremst – sanft und souverän. Unsere Umgebung erfüllt die Bedingungen, die unser Chauffeur braucht: Wir sind auf der Autobahn und fahren maximal 60 Stundenkilometer; der Verkehr fließt zäh und es gibt Fahrbahnmarkierungen, an denen er sich orientieren kann.