Autonomes Fahren: Unterwegs mit Continentals selbstfahrendem „Cruising Chauffeur“

Den „Cruising Chauffeur“ will Continental interessierten Herstellern ab 2020 als teilautomatisierte Lösung anbieten, ab 2025 soll das System ein Fahrzeug vollautomatisiert durch den Verkehr führen.

Das heutige Testfahrzeug ist trotz überklebtem Logo unschwer als ein VW Passat zu erkennen, auf dem Fahrersitz nimmt Test-Ingenieur Dennis Scholl Platz, der an der Umfelderkennung des Conti Crusing Chauffeur mitentwickelt. „Wir nutzen für diesen Test ausschließlich Serien-Sensorik“, erklärt Scholl vor Fahrtantritt. „Im Wesentlichen sind das nach vorne und hinten gerichtete Radarkeulen, die 360-Grad-Kameras und eine nach vorne gerichtete Mono-Kamera für die Fernsicht“.

Wichtiger Blick nach hintenDie Ausstattung weicht insofern von der eines Serienfahrzeugs ab, als die nach hinten ausgerichteten Radars auch etwa 200 Meter in die Ferne schauen, um herannahende Fahrzeuge rechtzeitig zu bemerken. „Die Spurwechsel werden bei diesem Fahrzeug manuell eingeleitet“, erklärt Scholl weiter. „Trotzdem überprüfen wir, ob die Fahrbahn für einen Spurwechsel frei ist.“ Der von hinten anrollende Verkehr ist ein besonderes Problemfeld auf deutschen Autobahnen. Da sich die hochautomatisierten Fahrzeuge an die Richtgeschwindigkeit von 130 km/h halten, kann der nachfolgende Verkehr durchaus mit 100 km/h von hinten anrauschen. Die Roboterfahrzeuge müssen also nicht nur „vorausschauend“ unterwegs sein, sondern auch nach hinten blicken.

Was dem Fahrzeug fehlt, ist der in diesem Automatisierungsgrad eigentlich obligatorische Laser-Scanner. Normalerweise sorgt erst das LiDAR für eine sichere Objekterkennung in der Ferne. „Mit diesem Testfahrzeug wollten wir an die Grenzen dessen gehen, was wir mit Serien-Sensorik erreichen können“, erklärt Scholl. Und die Fahrt beginnt.

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Quelle: www.heise.de