Wir hatten eine insgesamt extrem stabile Woche für den CASE Index (+-0%) und die Werte im CASE Index mit einer durchschnittlichen Veränderung von +1,05%. Das heißt aber nicht, dass es für einzelne Werte nicht extrem spannend war. Insbesondere der Verlierer der Woche BYD hat einen wahren „China-Krimi“ hinter sich. Mehr dazu im Artikel!
Schauen wir uns aber zunächst einige Gewinner der Woche an:
Lyft: Ein prominentes Signal der technischen Analyse, der Relative Strength-Index, RSI, bezieht die Auf- und Abwärtsbewegungen von Kursen in einem bestimmten aufeinander. Bei einer Ausprägung zwischen 0 und 30 gilt ein Wert als „überverkauft“, bei 70 bis 100 als „überkauft“ und dazwischen als neutral. Der RSI25, bezogen auf einen Zeitraum von 25 Tagen, ist mit 28,16 ein Indikator für eine “Buy”-Einschätzung auf diesem Niveau. Diese Einschätzung plus ungewöhnliche hohe Umätze im Call-Optionshandel bei Lyft führen zu einem Kursanstieg.
Uber:
Diese Woche wurde bekannt, dass Uber neben der Geschäftseinheit zum Autonomen Fahren auch in „fortgeschrittenen Gesprächen“ betreffend eines Verkaufs seiner Air-Taxi-Einheit sei. Das verhalf dem Kurs schwungvoll zum Breakout. Beides mag ungewöhnlich anmuten, hat aber einen logischen Hintergrund. Uber generiert dadurch dringend benötigtes Geld, besonders nachdem die wettbewerbsintensive Liefersparte pandemiebedingt intern an Bedeutung gewonnen hat.
Und hier der versprochene „China-Krimi“ unter dem BYD diese Woche leiden musste.
Neben einigen Gewinnmitnahmen der Anleger aus den letzten starken Wochen haben BYD insbesondere diese zwei Umstände beeinflusst:
1. Der Short-Seller Hindenburg Research, der schon die unglaublichen Aktivitäten bei Nikola Motors zu Tage gebracht hatte, hat diese Woche einige Anschuldigungen an KANDI Technologies hervorgebracht, einem Wettbewerber von BYD und NIO in China. Die letztgenannten zieht es in dem Sog mit nach unten. Kern der Behauptungen von Hindenburg: Kandi „verkaufe“ einen großen Teil seiner E-Autos an mit dem Unternehmen verbundene Scheinfirmen. Das soll bei fast 64 Prozent der Verkäufe von Kandi in den letzten zwölf Monaten der Fall gewesen sein. Spannende Lektüre, hier geht es zu Hindenburg Research und deren Analyse.
2. In den USA wurde ein De-Listing von chinesischen Aktien mit einem entsprechenden Gesetzentwurf diskutiert. Der Streitpunkt: „China-Aktien“ halten nicht die gängigen Standards der Bilanzprüfung ein.
US-Behörden ist es schon lange ein Dorn im Auge, dass chinesische Konzerne sich nicht so tief wie üblich von US-Bilanzprüfern in die Bücher gucken lassen wollen. Das Finanzministerium plädierte deshalb bereits im August dafür, dass die US-Börsenaufsicht SEC ihre Standards entsprechend verschärft. Nachdem der Kongress zugestimmt hat, fehlt nur noch die Unterschrift von US-Präsident Donald Trump, um das Gesetz zu verabschieden.
Ein Ausweg wäre, dass sich die Prüfer der chinesischen Unternehmen der Aufsichtsbehörde über die Wirtschaftsprüfungsgesellschaften (Public Company Accounting Oversight Board) unterordnen. Bislang ist es für chinesische Wirtschaftsprüfer allerdings illegal, sich von einer ausländischen Aufsichtsbehörde kontrollieren zu lassen. Laut Gesetzentwurf gibt es drei Jahre lang Zeit für eine Verhandlung zwischen den jeweiligen Prüfungsbehörden.
Der CASE Index behauptet seinen deutlichen Vorsprung
Der CASE Index am 05.12.2020
Vergleich der Werte zur Vorwoche
Diese Woche lag der durchschnittliche Gewinn der Aktien bei +1,05% (+2,84% in der Vorwoche).
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Diese Unternehmen haben diese Woche mit einem überdurchschnittlichen Gewinn abgeschlossen:
Diese Unternehmen haben diese Woche mit einem unterdurchschnittlichen Gewinn abgeschlossen:
Diese Unternehmen haben diese Woche mit einem Verlust abgeschlossen:
Disclaimer
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