Seit gestern müssen Neuwagen in der Europäischen Union ein automatisches Notrufsystem haben. Doch wie funktioniert das eigentlich genau? Hier sind die wichtigsten Antworten.
Kommt es zu einem Unfall, verwendet das System eine Mobilfunkverbindung und die Satellitenortung GPS, um schneller Hilfe zu holen. Mit Hilfe einer eingebauten Sim-Karte baut Ecall zum einen eine direkte Telefonverbindung zur europaweit einheitlichen Rettungsnummer 112 auf – automatisch oder auch per Hand, wenn Fahrer oder Beifahrer dazu nach einem Unfall noch in der Lage ist. Über eine Freisprechanlage können Unfallbeteiligte dann zusätzliche Informationen an den Rettungsdienst geben. Gleichzeitig sendet das Auto automatisch eine Handvoll Daten an die nächstgelegene Rettungsleitstelle: den Unfallzeitpunkt, die aus 17 Ziffern bestehende Fahrzeugidentifikationsnummer, die aktuelle Fahrzeugposition, die Fahrtrichtung des Autos oder die Zahl der Insassen, die über die Zahl der angelegten Sicherheitsgurte ermittelt wird.
Nach Angaben des Automobilclubs ADAC kann das System auch in medizinischen Notfällen per Hand ausgelöst werden, etwa wenn der Fahrer einen Herzanfall erleidet. Damit die Rettungsstellen nicht unnötig überlastet werden, erfolge ein automatischer Notruf allerdings nur, wenn die Airbags des Unfallwagens auslösen. Touchiert ein Autofahrer während des Einparkens ein anderes Fahrzeug, passiere indes nichts, sagt der ADAC.