Connected Car: Toyota arbeitet am Navigationssystem der Zukunft

Sehr spannender Artikel darüber, wie Toyota an sekundenaktuellen Daten für das Navigationssystem der Zukunft arbeitet.

Methode eins – der Blick aus dem Weltall
Satelliten sind für die Navigation schon lange im Einsatz; vor allem liefern sie per GPS den Autos die eigene Position. “Für die Karten, die wir etwa für autonome Fahrzeuge brauchen, müssten diese Daten aber nicht auf einen Meter genau sein, sondern auf zehn Zentimeter”, sagt Khalesi. Solch supergenaue Karten erzeugt seine Mannschaft inzwischen per Zugriff auf frei verfügbare Satellitenbilder. Die werden durch künstliche Intelligenz soweit verfeinert und vermessen, dass sich dadurch absolut präzise jede Bundesstraße, jedes Gässchen, jeder Feldweg kartografieren lässt.

Methode zwei – die Spezial-Fahrzeuge
Auch Toyota hat längst solche Autos im Einsatz, wie sie auch Google oder Apple für ihre Kartendienste benutzen. Aber die Japaner verquicken diese Bilder und Daten auch mit den Werten, die etwa ihre hochpräzisen Karten aus dem All liefern. “Und die werden schon bald tägliche Updates bekommen – das schafft ein Test-Fahrzeug ja nie”, so Khalesi. Vorteil der realen Autos: Sie können mit Dutzenden von Sensoren die Karten weiter anreichern. Daraus lässt sich ein dreidimensionales supergenaues Bild errechnen.

Methode drei – die virtuelle Verkehrswelt
Bald lässt sich jede Straße der Welt virtuell präzise wie nie im Computer abbilden. “Und das ist sehr wichtig, weil wir diese virtuellen Straßen dringender brauchen als die echten”, erklärt Khalesi. Sie beschleunigen die Arbeit an der Navigation der Zukunft für autonome Fahrzeuge rasant. Denn auf der echten Straße hagelt, regnet oder schneit es vielleicht erst in zwei Monaten mal wieder, der Kanaldeckel wird in drei Jahren erneuert – und zwei Lkw blockieren die linke Spur vielleicht nie, während zugleich drei Motorräder blitzartig auf der anderen Fahrspur überholen wollen. In der virtuell exakt kopierten Straße lässt sich dagegen jede Witterung, jeder Straßenbelag, jede Situation, jedes neue Verkehrsschild in Sekunden einbauen und durchrechnen. So kann die autonome Navigation bereits Millionen von Variablen durchspielen, bevor sie real auf die Straße kommt.

Methode vier – die größte Testfahrflotte der Welt
Toyota verkauft jährlich rund zehn Millionen Autos – nur alle 13 VW-Marken zusammen können da mithalten. Das Khalesi-Team will diese Autos schon bald mit Daten-Kommunikation ausstatten, die anonymisiert die Werte aller Sensoren in die eigene Cloud liefert – und damit Billionen genauester Angaben zu der aktuellen Lage auf den Straßen der Welt. Klar ist dem Software-Manager natürlich auch, dass “der Datenschutz in verschiedenen Ländern da unterschiedliche Möglichkeiten und Genehmigungen erfordert”. Aber allein die Millionen Flottenfahrer wie beispielsweise die Tokio-Taxis liefern längst eifrig Massen von Kartenmaterial. Außerdem können die Daten-Jongleure bei Lücken in der Lieferung ja auch immer auf Methode eins bis drei zurückgreifen.

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Quelle: www.next-mobility.news