d.rive 21.12.2019

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Weitere Highlights diese Woche. Reinschauen!

  1. „Revolt“: Northvolt steigt in Batterie-Recycling ein
    Die vom ehemaligen Tesla-Manager Peter Carlsson geleitete schwedische Firma Northvolt wird sich neben der geplanten Massenproduktion von Batteriezellen mit dem nun vorgestellten Programm Revolt auch dem Recycling selbiger widmen.
    Als ersten Schritt plant das Unternehmen eine Pilotanlage am Standort von Northvolt Labs in Västerås, die bereits 2020 den Betrieb aufnehmen soll. Angestrebt wird eine anfängliche Recycling-Kapazität von 100 Tonnen pro Jahr für NMC- und NCA-Chemikalien.
    Für das Jahr 2022 plant Northvolt dann die Inbetriebnahme des ersten Blocks einer großen Recycling-Anlage in Skellefteå, dem Standort der eigentlichen Batteriezellenfabrik „Northvolt Ett“. Hier sollen schon zum Start jährlich etwa 25.000 Tonnen Batteriezellen recycelt werden können. Northvolt hat es sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2030 die Hälfte des Materials in neuen Zellen aus dem Recycling zu gewinnen.
  2. E-Autos kommen in Europa ins Rollen
    Die Nachfrage nach Elektroautos in den beiden größten Märkten China und USA sinkt, während sie in Europa steigt. „Deutschland wird im Gesamtjahr 2019 zum drittgrößten E-Fahrzeugmarkt aufsteigen“, so Branchenexperte Stefan Bratzel vom Center of Automotive Management (CAM) in Bergisch Gladbach.
    Bis Jahresende dürften in Deutschland 110 000 Elektro- und Hybridautos neu zugelassen werden und der Marktanteil um die Hälfte auf drei Prozent steigen. Drei Modelle liefern sich ein Rennen um den Titel des meistverkauften vollelektrischen Autos: Laut Kraftfahrt-Bundesamt kam der Renault Zoe bis November auf 8651 Neuzulassungen, der BMW i3 auf 8492 und der Tesla Model 3 auf 8087. Auch in Großbritannien und Frankreich legte der Absatz von E-Autos stark zu. In den Niederlanden verdoppelte er sich sogar – dort werden die Steuervorteile für E-Fahrzeuge nächstes Jahr gesenkt.
  3. Analyse: Elektroautos noch mit bis zu 60 Prozent höheren Materialkosten als Verbrenner
    Das größte Potenzial zur Kosteneinsparung liegt den Beratern zufolge in der Optimierung der Gesamteigenschaften, zum Beispiel der Aerodynamik. „Verbessert sich die Aerodynamik durch die Absenkung der Fahrzeughöhe, kann der Batterieenergieinhalt bei gleichbleibender Reichweite reduziert werden. Eine Kilowattstunde spart dann bis zu 80 Euro Materialkosten“, so Marcus Weber von A.T. Kearney.
  4. Seitliche und frontale Kollisionen mit Pfahl
    In aktuellen Crashtests der Sachverständigenorganisation DEKRA haben Serien-Elektrofahrzeuge ihr hohes Sicherheitsniveau bestätigt. Für ein gemeinsames Forschungsprojekt der DEKRA Unfallforschung und der Verkehrsunfallforschung der Universitätsmedizin Göttingen wurden im DEKRA Crash Test Center in Neumünster ein Renault Zoe und drei Nissan Leaf gecrasht. Die Kollisionen mit einem Pfahl simulierten unterschiedliche Szenarien eines Baum-Anpralls. Dabei lagen die Geschwindigkeiten weit jenseits denen, die bei Standard-Crashtests üblich sind. Fazit der Unfallforscher: Die getesteten Elektrofahrzeuge stehen vergleichbaren konventionell angetriebenen Fahrzeugen bei der Sicherheit in nichts nach.
  5. „Autonomes Fahren erfordert branchenübergreifende Zusammenarbeit“
    Ist eine konzernübergreifende Mobilitätsplattform realistisch und welche Lösungen müssen Technologiepartner dafür bereitstellen?
    Für die Entwicklung einer autonomen Plattform braucht es eine enge und branchenübergreifende Zusammenarbeit. Technologiepartner müssen mit Automobilherstellern und Automobilzulieferern Partnerschaften eingehen, um diese Mobilitätsplattform speziell auf die Bedürfnisse der Kunden anzupassen und in die bereits vorhandenen Geschäftsprozesse integrieren zu können. Die Plattform muss den gesamten Entwicklungsprozess vom Sammeln der Daten über das Datenmanagement bis zur Verarbeitung der Daten abdecken. OEMs können über die Plattform modernste autonome Technologien einschließlich In-Car-Computing bereitstellen, um gemeinsam auf den SAE-Level 5, das völlig autonome Fahren, hinzuarbeiten.
  6. Neue IVL-Studie: CO2-Emissionen bei Produktion von Elektroauto-Batterien sinken
    Das auf Umweltthemen spezialisierte Forschungsinstitut Svenska Miljöinstitutet (IVL) hat im Auftrag der schwedischen Energieagentur aktuelle Zahlen zu den CO2-Emissionen bei der Produktion von Batterien für Elektroautos ermittelt. Die Veröffentlichung der Werte ist ein Update zur sogenannten Schweden-Studie, deren Ergebnisse viele als Argument gegen Elektroautos heranziehen.
    2017 ermittelte das IVL noch ein CO2-Äquivalent von 150 bis 200 Kilogramm (kg) pro Kilowattstunde (kWh) Kapazität, jetzt sind es durchschnittlich 61 bis 106 kg. Bei der Batterieproduktion wurden demnach deutliche Fortschritte gemacht. Zurückzuführen sind diese laut dem IVL auf eine verbesserte Produktivität, weil „die Batteriefabriken größer geworden sind und die Produktion voll läuft, wodurch sie pro produzierter Einheit effizienter ist“.
  7. Opel vergleicht Betriebskosten des Corsa mit Elektro-, Benzin- und Diesel-Antrieb
    Auf der Themenseite zum Corsa-e – sowie direkt im Konfigurator vor der Antriebswahl – können Interessenten die jeweiligen Einzelpositionen der laufenden Kosten einsehen. Verglichen wird der Corsa-e mit 100 kW (136 PS) mit dem 75 kW (102 PS) starken Corsa 1.5 Diesel für mindestens 19.350 Euro und dem ab 17.530 Euro kostenden Benziner mit 1,2 Litern Hubraum und 74 kW (100 PS). Aufgelistet sind die Betriebskosten pro Monat, bezogen auf 10.000 Kilometer pro Jahr in den ersten vier Jahren:

    In Deutschland ergeben sich in der Beispielrechnung für den Ottomotor mit 1,2 Litern Hubraum monatliche Kosten von durchschnittlich 30,40 Euro für Service, Wartung und Verschleiß exklusive Reifen. Hinzu kommen Kraftstoffkosten von 74,00 Euro sowie Kfz-Steuern in Höhe von 7,17 Euro. Macht in Summe 111,57 Euro pro Monat. Der Corsa-e liegt im Vergleich dazu jeweils vorne: Service und Reparaturen schlagen aufgrund des wartungsfreundlichen E-Antriebs mit nur 22,88 Euro zu Buche, die Energiekosten liegen bei 42,00 Euro und die Besteuerung entfällt. Unter dem Strich kommt der Elektro-Corsa laut Opel bei den laufenden Kosten mit nur 64,88 Euro pro Monat aus. Beim Diesel summieren sich die drei Einzelposten auf 92,40 Euro.

  8. Laden an der Laterne startet großflächig in NRW
    Die Stadtwerke aus Iserlohn, Schwerte und Dortmund kooperieren beim Ausbau von Smart-City-Ladeinfrastruktur für E-Autos im Ruhrgebiet und Sauerland. 680 Straßenlaternen rüsten die drei Versorger schrittweise in den kommenden drei Jahren mit integrierten Ladepunkten aus. Bis März 2020 sollen die ersten Produkte dazu auf den Markt kommen: Ladekabel und Stromtarif im Bündel. Kernzielgruppe sind Pendler der Region. Die Partner stellten ihre Pläne nun in Dortmund anhand eines Prototyps vor. Den Anfang beim Rollout für die kommerzielle Nutzung der aufgerüsteten Laternen macht DEW 21. Der Kommunalversorger installiert im ersten Quartal 500 dieser Ladepunkte im Stadtgebiet. Im Jahresverlauf sollen 100 in Schwerte und 80 in Iserlohn folgen. 500 davon werden öffentlich sein, der Rest halb öffentlich oder privat.
  9. Jaguar I-Pace: Acht Prozent mehr Reichweite per Software-Update
    Jaguar hat in einer Mail an I-Pace-Kunden ein Software-Update angekündigt, mit dem bis zu acht Prozent mehr Reichweite freigegeben werden sollen. Für das Update müssen die Kunden aber nochmals in die Werkstatt fahren – mit der neuen Software sollen dann aber auch Over-the-Air-Updates möglich sein.

    Wie Electrek unter Berufung auf die von einem Kunden weitergeleitete Mail schreibt, soll der britische Autobauer darin ein „Range Enhancement Program“ für den I-Pace angekündigt haben. „Diese Software-Erweiterungen werden kostenlos zur Verfügung gestellt und bieten eine Reichweitenverbesserung von bis zu 8 Prozent“, schreibt Jaguar in der Mail.

  10. Analyst: Über 700.000 E-Autozulassungen für 2020 erwartet – Politik als Treiber
    Matthias Schmidt, Automobil-Analyst, prophezeit, dass sich die Anzahl der Elektroauto-Zulassungen in 2020 gegenüber 2019 verdoppeln wird. Ging er im September noch von Zulassungszahlen über der 600.000er-Grenze aus, zeigt er sich nun zuversichtlich, dass die 700.000er-Grenze überschritten wird. Unterstützt wird seine These durch die Tatsache, dass man Monat für Monat seit Anfang des Jahres kontinuierlich gewachsen ist.

    “Obwohl die Werte für 2019 aus historischer Sicht weiterhin groß erscheinen, wird sich der Markt nach heutiger Einschätzung im Jahr 2020 im Vergleich zu 2019 mehr als verdoppeln, um die wichtigsten CO2-Ziele zu erreichen.” – Matthias Schmidt, Automobil-Analyst

  11. Volkswagen-Chef Diess: E-Fahrzeuge und Strom aus erneuerbaren Energien „der richtige Weg“
    „Der richtige Weg sind elektrische Fahrzeuge und Strom aus erneuerbaren Energien. Wir müssen es schaffen, mehr CO2-freien Strom zu produzieren“, unterstrich Diess. „Im Fiskalsystem müssen wir überlegen, wie wir CO2 verteuern, um die Menschen zum Umdenken zu bewegen.“ Denn letztlich würden viele Kaufentscheidungen im Bereich Mobilität anhand des Preises getroffen.

    Mit Blick auf die Erhöhung der Abgaben auf CO2-Emissionen sprach sich der Volkswagen-Chef für ein bedachtes Vorgehen aus. „Man sollte die fossilen Energien Kohle, Öl, Gas stärker besteuern. Nicht radikal, aber Schritt für Schritt“, sagte er. Diess ist überzeugt, dass mit den richtigen „Incentives“, also Anreizen, weitere Autohersteller und Energieversorger mitziehen werden: „Dann wird es gelingen, dass die Wirtschaft umsteuert – hin zu weniger CO2-Ausstoß.“

  12. Kreise berichten: Scout24 kurz vor Verkauf seines Auto-Portals an Finanzinvestor
    Der gesamte Konzern Scout24 ist an der Börse derzeit mehr als sechs Milliarden Euro wert. Insidern zufolge steht der Verkauf der Auto-Verkaufsplattform AutoScout24 unmittelbar bevor.
  13. Daimler und BMW ordnen Mobilitätsdienste neu
    Nachdem die beiden süddeutschen Autobauer im Februar 2019 das Joint Venture Your Now gestartet haben, sollen die Mobilitätsdienste der Gemeinschaftsunternehmen effizienter gesteuert werden. Dafür werden sie in den drei Säulen Free Now, Share Now sowie Park & Charge Now gebündelt und ab Januar einer Dachgesellschaft unterstellt.
    „Als Shareholder sind wir fest davon überzeugt, dass wir mit der Bündelung in drei Säulen die Joint Ventures schlagkräftiger und fokussierter in einem wettbewerbsintensiven und schnell wachsenden Umfeld aufstellen“, betont Rainer Feurer, Bereichsleiter Beteiligungen der BMW Group. Die Dienste für Carsharing, Ride-Hailing, Parken und Laden nutzen momentan knapp 90 Millionen Menschen in über 1300 Städten weltweit. Share Now-Standorte werden im Zuge der Umstrukturierung allerdings einer Rentabilitätsprüfung unterzogen.
  14. Car.Software-Organisation verstärkt Geschäftsführung
    Die Car.Software-Organisation im Volkswagen Konzern verstärkt ihre Geschäftsführung. Björn Goerke wird zum 1. Januar 2020 Chief Technology Officer (CTO) der Car.Software-Organisation. Goerke war bislang CTO und President SAP Cloud Platform beim Softwareunternehmen SAP. Er berichtet in seiner neuen Aufgabe künftig an Christian Senger, Volkswagen Markenvorstand für Digital Car & Services und CEO der Car.Software-Organisation.

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