Spannender Einblick in das Thema Autodesign und warum Elektroautos noch nicht revolutionär anders aussehen als herkömmliche Autos.
Tatsächlich sehen aktuell Elektroautos nicht wesentlich anders aus als Verbrenner, egal von welcher Marke. Das ist neuer Wein in alten Schläuchen. Die Veränderungen sind nur technisch bedingt und optisch marginal. Etwa an den Lufteinlässen zur Kühlung des Motors und der Batterien. "Heute nehmen wir lediglich den Verbrenner mitsamt Aggregaten heraus und ersetzen ihn durch einen Elektromotor und Akkus", so Mauer. Selbst bei neuen Marken ohne Altlasten wie etwa Tesla sehen die Autos aus, als hätten sie einen konventionellen Antrieb. Das hat mit Sehgewohnheiten zu tun, mit den eingeübten Erwartungen an ein gutes Auto.
Kurz gesagt: Eine starke Marke sollte ihr Design besser nicht von heute auf morgen radikal verändern. "Wir müssen darauf achten, dass unsere Markenidentität erhalten bleibt und man zunächst an Details erkennt, dass das Fahrzeug alternativ angetrieben wird", erklärt Mauer. Der Porsche Panamera Hybrid zum Beispiel gibt sich mit grüngelben Bremssätteln und dem "Hybrid"-Schriftzug am Heck in derselben leuchtenden Farbe zu erkennen.
Mauer ist überzeugt, dass die neue Mobilität ikonische Designformen zurückbringen wird. Er verweist auf die Historie des Ur-Bulli: Mit jeder folgenden Generation des VW-Kultbusses rückten die Fahrer weiter nach hinten, weil es vorne gefährlich wurde. Wenn autonomes Fahren nun Unfälle vermeidet und Aerodynamik künftig eine deutlich geringere Rolle spielt, weil Geschwindigkeiten überall begrenzt werden, dann kehren wir zu alten oder ganz neuen Autoformen zurück, glaubt Mauer. Und dafür hat er eine einfache Rechnung: "Wenn ein Produkt über seine Form Meinungen spaltet, dann ist es gelungen."