Evelozcity will die (Elektro-)Mobilität revolutionieren. Die Gründer sind keine Unbekannten.
Krause hat diese zynische Seite erlebt. Bis vor Kurzem hat er bei Faraday Future gearbeitet, jener kalifornisch-chinesischen Elektroautofirma, die ziemlich großspurig die Ankunft einer einzigartigen Spezies in der Autobranche verkündet hat, eines elektrischen Supersportautos mit großer Reichweite, mit dem Faraday Tesla Konkurrenz machen wollte. Mittlerweile gilt die Firma jedoch als einzigartige Spezies der Geldverbrennungsbranche.
Faraday hatte Krause Anfang 2017 nach Los Angeles gelockt, er sollte die Finanzen des Unternehmens ordnen. Wer sich jetzt mit Faraday-Mitarbeitern unterhält, der hört, dass man ihn in der Firma noch immer "Retter" nennt. Für den chinesischen Investor Jia Yueting, der mittlerweile auch Geschäftsführer ist, haben sie auch einen Spitznamen, der so ziemlich das Gegenteil von "Retter" ist.
Im Herbst vergangenen Jahres verließen einige Top-Manager Faraday, darunter Krause, Technikchef Ulrich (Uli) Kranz, der früher für BMW gearbeitet und dort das Projekt E-Auto in Schwung gebracht hatte, und Chefdesigner Richard Kim. "Wir saßen auf der Terrasse meines Hauses und haben darüber nachgedacht, was wir nun tun könnten", sagt Krause. Im Dezember gründeten sie gemeinsam das Elektroauto-Start-up Evelozcity, das von drei Investoren aus Taiwan, China und Deutschland gefördert wird und bereits 100 Mitarbeiter beschäftigt: "Wir haben uns überlegt: Wie sieht die Stadt der Zukunft aus - und welche Autos braucht man dafür?"