Die EnBW, einer der führenden Anbieter von Ladeinfrastruktur in Deutschland, führt eine „Blockiergebühr“ ein. Öffentliche Ladestationen seien keine Parkplätze, dennoch zeigten Analysen, dass die über die reine Ladezeit hinausgehende Standdauer von Elektroautos an Ladestationen vielerorts zunimmt. So könnten andere E-Auto-Fahrer solche eigentlich freien Ladesäulen nicht nutzen, erklärt der Energiekonzern.
Rückmeldungen von Kunden würden zeigen, dass belegte, aber ungenutzte Ladestationen ein zunehmend größer werdendes Ärgernis sind. Für „mehr Fairness an der Ladesäule“ ruft die EnBW daher ab dem 2. November 2020 eine Gebühr für das unnötige Blockieren von Ladestationen auf, die nach einer Anschlusszeit von vier Stunden gilt. Man wolle so für eine bessere Verfügbarkeit der mittlerweile über 100.000 Ladepunkte im „EnBW HyperNetz“ sorgen.
„Wir wollen sicherstellen, dass E-Autofahrer*innen immer einen freien Ladepunkt in der Nähe finden. Als Deutschlands größter und bester E-Mobilitätsanbieter tragen wir hier eine besondere Verantwortung“, sagt Vertriebs-Chef Timo Sillober. „Gleichzeitig appellieren wir auch weiterhin an ein solidarisches Verhalten aller E-Mobilist*innen, Ladepunkte nach beendetem Ladevorgang wieder freizugegeben. Davon profitieren alle und damit tragen alle zum Erfolg der Elektromobilität bei.“
Der Zeitraum von vier Stunden ohne Blockiergebühr basiert auf Analysen des Ladeverhaltens an EnBW-eigener Ladeinfrastruktur. Demnach sind nahezu 95 Prozent aller Ladevorgänge nach durchschnittlich drei Stunden beendet. Der Anteil der reinen Standzeit steigt danach deutlich an. Für mehr Flexibilität bleibe auch die vierte Stunde eines Ladevorgangs über den Service EnBW mobility+ kostenfrei, so der Anbieter. Erst ab Beginn der fünften Stunde der Anschlusszeit greife die Blockiergebühr.