Volkswagen-Vorstandschef Herbert Diess will in den Elektroautos des Konzerns in Zukunft nicht mehr nur Batteriezellen von Zulieferern einsetzen, eine erste Fabrik für eigene Akkus entsteht derzeit in Salzgitter. Die anderen großen deutschen Autobauer und auch die hiesigen Zulieferer haben keine entsprechenden Pläne, in einem Interview sprach Diess über die Hintergründe seines Alleingangs.
Darauf angesprochen, warum in Asien und auch den USA bereits riesige Batteriefabriken gebaut werden, aber nicht in Deutschland, sagte Diess kürzlich im Gespräch mit der Wirtschaftswoche: „Ich habe mit allen in Deutschland geredet, aber sie haben abgewunken.“ Er bezog sich dabei auf Zulieferer, da die Batterie typischerweise ein Produkt für Lieferanten sei. Weil die etablierten Unternehmen nicht in den Markt einsteigen, ziehe Volkswagen nun gemeinsam mit dem schwedischen Akku-Startup Northvolt in Niedersachsen eine Produktion hoch.
Diess glaubt, dass das Geschäft mit E-Auto-Akkus noch enormes Potenzial bietet. Er geht davon aus, dass bei Batterien in wenigen Jahren eine Industrie entstehen wird, die so viel Umsatz hat, wie die Zulieferer in Summe haben. Das könne sehr lukrativ sein: CATL aus China, der weltgrößte Batterie-Hersteller, erziele eine operative Marge im zweistelligen Bereich.