Die neuen Elektrofahrzeuge können auch mit einigen alteingebrachten Designgrundsätzen brechen, z.B. dem Rückspiegel. Und warum das sogar nur ein kleiner Ausblick in Richtung autonomem Fahren ist, lest ihr hier.
m Normalfall schauen Designer nach vorn. Doch wenn Audi-Stilführer Marc Lichte über den kommenden E-Tron spricht, dann lenkt er den Blick bisweilen auch zurück. Schließlich soll das erste Elektroauto aus Ingolstadt nicht nur den Weg in die Zukunft ebnen, sondern auch die Rücksicht revolutionieren. Das gilt im Wortsinn: "Denn als unser erstes Auto in großen Stückzahlen werden wir den E-Tron ohne Außenspiegel bauen und stattdessen auf Kameras setzen", sagt Lichte über das Akku-SUV, das in der zweiten Hälfte 2018 seinen Einstand geben soll.
Es gibt gute Gründe, die für Kameras statt Spiegel sprechen, erläutert der oberste BMW-Elektroniker Elmar Frickenstein, der ebenfalls schon einige Prototypen mit entsprechender Technik auf die Messebühnen gerollt hat. Auf der einen Seite sei das natürlich eine Frage des Images und der Wirkung auf den Kunden, weil Kameras statt Spiegel als modern und cool angesehen würden, argumentiert der Ingenieur. "Aber auf der anderen Seite geht es ganz banal um den Luftwiderstand und mit ihm um den Verbrauch."
Ein paar Gramm CO2 pro Kilometer lassen sich damit in realen Messverfahren durchaus sparen, argumentieren die Experten bei den Herstellern und rechnen das für Elektroautos eben in eine größere Reichweite um.
Zudem versprechen sie mit den neuen Technologien ein größeres Sichtfeld und mit ihm mehr Sicherheit. Denn sie wollen die Spiegel nicht einfach durch Kameras ersetzen, sondern die Bilder entsprechend aufbereiten und mit so genannter Augmented Reality (AR) Technik anreichern.