Versicherungen tauschen Daten gegen Rabatte. Heute schauen wir uns mal Keysurance als Beispiel an.
Millennials brauchen und wollen vor allem kein eigenes Auto mehr haben. Warum auch? Schließlich gibt es für die junge, urbane Generation wenig Grund sich einen eigenen PKW zuzulegen. Von ÖPNV über Mietwagen bis Carsharing ist ein eigenes Auto selten nötig.
Bis man eine Familie hat. Oder aufs Land zieht. Und dann? Dann muss man bei den teuren Versicherungsprämien erstmal schlucken.
Carsharing ist keine Fahrerfahrung
Denn Versicherungsunternehmen schauen bei der Autopolice vor allem auf eins: Fahrerfahrung. Für ältere Generationen war das nie ein Problem.
Die sammelte man schließlich beim Fahren im Auto der Eltern oder im Firmenwagen schnell. Carsharing dagegen wird als Fahrerfahrung von Versicherungsgesellschaften meist nicht anerkannt. Wenig Fahrerfahrung bedeutet wiederum überwiegend auch eine hohe Risikoeinstufung – und sehr hohe Prämien.
Bis jetzt.
Denn jetzt gibt es Keysurance. Auf der Plattform können Nutzer sich gratis anmelden und ein Fahrprofil erstellen. Dazu bekommen sie einen persönlichen Online-Schlüssel, den „Key“.
Anschließend können sie ihre Fahrten mit kooperierenden Partnern wie Carsharern oder Autovermietungen per Cloud einloggen. All diese Fahrdaten werden dann unter dem persönlichen Key im eigenen Profil gespeichert.
Kommt es dann später zum Autokauf, können Versicherungen, die mit Keysurance zusammenarbeiten, diese Fahrprofile abrufen und erhalten so verlässliche Daten zum Risikoprofil der Kunden.
Der große Vorteil für Nutzer liegt auf der Hand: Endlich kann man seine Fahrerfahrung nachweisen und erhält so im besten Fall sehr viel günstigere Prämien. Dann wird auch erstmals eine kleine Gebühr an Keysurance fällig.
Doch auch für Versicherungen ist Keysurance attraktiv. Sie erhalten über die Online-Profile sehr viel genauere Daten als über die Angaben zur Fahrerfahrung allein. Auch darüber verdient das Start-up Geld.