VW baut eine Abteilung für den digitalen Direktvertrieb auf.
VW-Vertriebsvorstand Jürgen Stackmann hat im Rahmen einer Telefonkonferenz am Mittwoch deutlicher denn je herausgestellt, dass der Hersteller die neuen Händlerverträge auch als Türöffner für den Online-Direktvertrieb nutzen wird. „Wir werden uns als Hersteller die Möglichkeit vorbehalten, Autos direkt zu vertreiben – aber immer in Absprache mit unseren Handelspartnern“, sagte Stackmann. In seinem digitalen Ökosystem – das Stackmann gerne auch als digitales Kaufhaus bezeichnet – wird VW in absehbarer Zeit auch Fahrzeuge anbieten – oder wie es der Vertriebsvorstand formulierte: „Unser digitales Kaufhaus wird auch eine Abteilung für Autovertrieb haben.“Zwar sei der Verkauf von Autos und Kleinstfahrzeugen erst in Ausbaustufe zwei des Ökosystems geplant. In Ausbaustufe eins werden zunächst Dienstleistungen wie Over-the-air-Updates, Charging-Dienste oder Park-Angebote über die Plattform gesteuert. Doch in jener Deutlichkeit hatte Stackmann selbst bislang noch nicht vom digitalen Direktvertrieb gesprochen.Die Möglichkeit, mit Kunden direkt in Kontakt zu treten, sei eine „entscheidende Veränderung“ für die Marke, die „entscheidende Vorteile für die Kunden“ mit sich bringe, zeigte sich Stackmann überzeugt. „Es wird möglich sein, einen Kunden ganz individuell zu betreuen, rund um die Uhr“, so der Vertriebsvorstand. Auch spezielle Kundenbindungs- oder Rabattprogramme könnten ihren Platz in der Plattform finden.
„Wir werden Teil der täglichen Lebenswelten unserer Kunden sein“, sagte der Manager. Über das eigene Ökosystem könne man Kunden nicht mehr nur über das Auto erreichen, sondern mit „digitalen Mehrwertdiensten“ beispielsweise auch auf ihren Smartphones. Damit will der Hersteller zusätzliche Umsätze „in Milliardenhöhe“ generieren, sagte Stackmann. Zuvor müsse man aber die entsprechenden Strukturen schaffen. „Wir haben ein klares Ziel und einen klaren Plan für unsere Digitalisierungsoffensive“, so der Vertriebsvorstand.