Shared Mobility: Interview mit Turo’s Deutschlandchef über aggressive Ziele

Sehr interessantes Interview mit Turo's Deutschlandchef Marcus Riecke und über das wichtigste Ziel 2018 in Deutschland: Marktführer zu werden!

Inwiefern unterscheiden sich der deutsche Markt und die deutschen Nutzer von vorigen Turomärkten – sehen Sie besondere Herausforderungen?

Mit insgesamt 45 Millionen angemeldeten Autos ist Deutschland ein Land mit sehr großem Potenzial für uns. Wir glauben nicht, dass Deutschland eine besondere Herausforderung im Vergleich zu anderen Märkten darstellt. Turo ermöglicht, ungenutzte Potenziale von Privatautos zu optimieren, ist eine flexible Mobilitätslösung für Reisende und gibt Autobesitzern ein wertvolles Werkzeug an die Hand, um die Kosten ihrer Fahrzeuge auszugleichen – das ist für Deutsche genau so attraktiv, wie für Amerikaner oder Kanadier.

Daimler hat in der vergangenen Finanzierungsrunde von Turo kräftig investiert. Welche Rolle spielt der Konzern bei Turo Deutschland?

In seiner letzten Series-D-Finanzierungsrunde im September 2017 hat Turo 92 Millionen US-Dollar eingesammelt, davon alleine 35 Millionen von Daimler. In diesem Rahmen wurde Daimlers Peer-to-Peer-Carsharing-Plattform Croove in Turo integriert. Die Partnerschaft zwischen Turo und Daimler betrachten wir als Gewinn für beide Seiten: Das Know-how und die Erfahrung von Croove ermöglichen einen sofortigen Einstieg von Turo in den deutschen Markt. Gleichzeitig baut Daimler mit der Investition in Turo seine starke Position im Bereich der Mobilitätsdienstleistungen weiter aus.

Daimler hat doch mit Car2Go ein eigenes Carsharing-Angebot. Steht Turo damit nicht in direkter Konkurrenz zu dem Angebot von Daimler?

Die Mietdauer bei Turo beträgt mindestens einen Tag. Ausgehend von unserer Erfahrung aus den USA mieten unsere Nutzer durchschnittlich ein Auto für drei bis vier Tage. Turo eignet sich also besonders für Reisende, ob nun für einen Wochenendtrip oder auch einen längeren Urlaub.

Turo tritt also weniger in Konkurrenz zu „klassischen“ Carsharing-Diensten wie Car2Go, sondern deckt eine weitere Facette im Mobilitätsportfolio ab. Lösungen, die wir aus dem Stadtbild kennen und über die auch für sehr kurze Zeiträume Autos angemietet werden können, werden so durch ein Angebot ergänzt, das längere und weitere Strecken bedient. Damit treten wir viel eher in Konkurrenz mit herkömmlichen Autovermieten.

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Quelle: mobilitymag.de