Nur sehr leistungsfähige Mobilitätskonzepte können anscheinend das Privatauto verdrängen.
„Die Kombination aus digitaler Transformation und intermodalen Plattformen wird die Landschaft der öffentlichen und privaten Mobilität erheblich verändern“, heißt es in einem Bitkom-Positionspapier zur Zukunft der Mobilität. Neben Fragen des Umweltschutzes in den Städten öffne der technologische Wandel auch Chancen für den ländlichen Raum. Dort könnten sich flexiblere Verkehrsangebote, die nur bei Bedarf aktiv werden, etablieren oder auch die ‚letzte Meile‘ von der ÖPNV-Haltestelle zur Haustür effizienter und nutzerorientierter bedient werden.Doch bis zur Aufgabe des Privatautos ist es auch Sicht des Bitkom noch ein weiter Weg. So müsse das künftige Mobilitätsangebot in allen Regionen zur Verfügung stehen und es müsse für die Nutzer Verbesserungen auf unterschiedlichen Ebenen mit sich bringen: „Zeitersparnis, nahtloser On-Demand-Service, Barrierefreiheit, eine hohe individuelle Sicherheit – und das alles zu einem bezahlbaren Preis“.
Damit sich solche Angebote überhaupt in der Breite etablieren können, müssten zunächst rechtlich die Weichen gestellt werden, forderte der Verband. Anfang der Woche diskutierte der Bitkom mit Vertretern aus Politik und Wirtschaft am Dienstag die nötigen Schritte. Grundsätzlich hätten neue Mobilitätskonzepte das Potenzial, die Gesellschaft komplett zu verändern und massiv zu verbessern, sagte Bitkom-Präsident Achim Berg.Ein Beispiel ist das Ride-Sharing. Laut einer bevölkerungsrepräsentativen Studie von Bitkom Research sehen die Menschen darin grundsätzlich eine Reihe von Vorteilen:59 Prozent erwarten eine geringere Umweltbelastung und weniger Lärm durch weniger Fahrzeuge auf den Straßen58 Prozent erhoffen sich eine größere Flexibilität gegenüber Bus und Bahn, weil es keine Bindung an Fahrpläne gibt 56 Prozent prognostizieren den Wegfall der Parkplatzsuche mit dem eigenen Pkw54 Prozent glauben, dass Ride-Sharing flächendeckende Mobilität bringt, also auch an Orten, die bislang mit dem ÖPNV nicht oder kaum angebunden sind.