Shared Mobility: VW-Tochter Moia soll neue Ära einläuten

VW-Tochter Moia soll neue Ära bei Mobility-on-Demand einläuten.

Klar ist: Erst muss Moia das System – das sogenannte Ride-Pooling – zum Funktionieren bringen, wie Harms erklärt. Was verbirgt sich dahinter? Fahrgäste können per App ihr Moia-Fahrzeug zu einer virtuellen Haltestelle in ihrer Nähe bestellen. Ein spezieller Algorithmus sorgt dann dafür, dass Fahrgäste mit einer ähnlichen Route unterwegs abgeholt werden. Ein Test mit 35 T6-Bussen läuft in Hannover, eine Konzession für bis zu 250 Fahrzeuge ist beantragt. Durch den Antrag eines Hannoveraner Taxiunternehmens wird diese aktuell noch bei der Vergabekammer in Lüneburg geprüft. Noch 2018 wird der offizielle Start des Angebots angepeilt.
Ein Meilenstein steht für Moia aber in Hamburg an. Dort hat der Anbieter schon eine Erlaubnis ab Januar 2019 – und zwar für 500 Fahrzeuge in den ersten beiden Jahren, wie Harms sagt. Der Start in Hamburg ist für die ersten Monate 2019 geplant. Beantragt war zunächst eine Konzession für 1.000 vollelektrische Kleinbusse, nun sind es noch bis zu 500. Ein Zugeständnis an die Taxiunternehmer? Mit denen liegt Moia im Clinch. Es habe dort „einige Geräusche“ gegeben, räumt Harms ein. „Schade, dass das so zugespitzt wurde.“
Er betont, Moia sei mit den Taxiverbänden und -unternehmen im Gespräch. Doch das Taxi deckt aus seiner Sicht nur bestimmte Fälle ab, habe je nach Stadt einen Anteil von einem bis drei Prozent am Verkehr. „Wir sagen: Es profitieren am Ende alle.“ Ein Beispiel: Wer eilig zum Flughafen wolle, werde immer das Taxi nehmen, um nicht warten zu müssen, bis andere Fahrgäste zugestiegen seien – außerdem könne er so mehr Gepäck unterbringen.
Moia-CEO Ole Harms (Foto: Moia)
„Heute ist das eine Nische, der Markt steckt noch in den Kinderschuhen“, sagt der Moia-Chef. Das soll sich ändern. Moia will einer der führenden Mobility-on-Demand-Anbieter werden: „Wir sind nicht für zwei Städte angetreten.“ Man wolle ein veritables Standbein des VW-Konzerns und globales Unternehmen werden.
Zukunftsperspektive autonomes Fahren
Ein Kernbestandteil aller modernen Mobilitätskonzepte ist das autonome Fahren. Die Anbindung unterversorgter Gebiete auf dem Land sei schon heute nicht kostendeckend möglich, die Automatisierung mache dies leichter, sagt Harms. Das sei aber Zukunftsmusik – und „Fahrer sind noch lange notwendig“. Bratzel erklärt hingegen, richtig Geld werde das Prinzip erst abwerfen, wenn autonom fahrende Autos im Einsatz seien. Am Ende könnten Flatrate-Tarife für Mobilität stehen.
Zunächst hat Moia vor, den Stadtraum abzudecken, um den Verkehr zu entlasten. Indem sich Menschen ein Fahrzeug teilten, verringere sich die Zahl der Autos auf der Straße – das bedeute weniger Staus, Lärm und Abgase. In Hannover testet Moia das mit 3.500 Nutzern in der City.
Die Tester buchen und bezahlen den Shuttle-Service per Smartphone-App. Dabei nimmt Moia eher utopische 6 Cent je Kilometer – sei die Konzession erst da, würden die Preise steigen.

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Quelle: t3n.de