Sehr spannender Artikel hier über On Demand Mobility und die Frage, ob Carsharing bald das Modell "Autovermietung" ablöst.
Zum einen wäre da das wachsende Angebot an Peer-to-Peer-Autovermietungen bei Flugreisen. Das US-Unternehmen Turo bietet seit 2009 (damals noch als Relay Rides) privates Carsharing an Flughäfen an und hatte damit schon relativ früh eine clevere Marktlücke entdeckt. Denn gerade in den USA mangelt es vielerorts an öffentlichen Transportmitteln, um zum Flughafen zu kommen. Reisende fahren zum Teil mehrere hundert Kilometer mit dem eigenen Auto zum Flughafen und parken es dann notgedrungen für ein oder zwei Wochen in teuren Parkhäusern. Ein Service wie Turo, der es Reisenden ermöglicht, mit dem eigenen Auto Geld zu verdienen, während man selbst am Strand sitzt, ist da natürlich sehr attraktiv. Turo gibt es seit diesem Jahr auch in Deutschland, was das steigende Interesse auch hierzulande an solchen Angeboten zeigt.
Auch das ungarische Unternehmen BeeRides bietet einen ähnlichen Service zum Ausleihen und Mieten von Privatwagen an Flughäfen. Der Flughafen Dortmund war 2017 der erste Flughafen in Deutschland, der das rein digitale Peer-to-Peer-Modell einführte. Nun hat BeeRides angekündigt, dass in diesem Jahr weitere Flughäfen dazu kommen werden. Im zweiten Halbjahr 2018 soll nach Angaben von BeeRides gegenüber Mobility Mag mindestens der Flughafen Düsseldorf den Service einführen. Weitere Flughäfen werden folgen, welche sei allerdings jetzt noch nicht klar, sagte BeeRides.
Zum anderen investieren sowohl Autovermieter als auch Autokonzerne in neue On-Demand-Plattformen zur Autovermietung. Ganz klar: Niemand will einen weiteren Mobilitätstrend verschlafen. Denn immerhin reden wir hier von einem globalen Markt im Wert von 58 Milliarden US-Dollar, der bis 2022 sogar 124,56 Millarden US-Dollar wert sein soll.
So kaufte Avis 2013 die Carsharing-Plattform Zipcar und auch Carsharer Ubeeqo gehört seit Neuestem Europcar.
Der deutsche Autobauer Audi wiederum kaufte 2017 das US-Mobilitätsunternehmen Silvercar und will nun nach Informationen von Afar kräftig in das Start-up für Luxusmietwagen investieren. Grund dafür ist vor allem die gestiegene Nachfrage.